Niklaus Schmid


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Februar Teil 1

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Formentera
Eine Insel auf dem Weg zur Legende


Auszüge aus "Formentera - Der etwas andere Reiseführer"


Wie war das noch mal mit dem Wikingerprinz Sigurd, den maurischen Piraten und Bob Dylans Schafwollpullover? Diesen Fragen gehe ich in meinem Buch "Formentera - Der etwas andere Reiseführer" nach. Mal berichte ich aus der Vergangenheit, beispielsweise von den Phöniziern, die auf der Insel die ersten Salzbecken bauten, oder von den Arabern, die ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem anlegten. Dann wieder springe ich zurück in die Gegenwart, erwähne neuzeitliche Legenden, schreibe über die Tier- und Pflanzenwelt oder erzähle Geschichten von Künstlern und Charakterkäuzen. Auszüge, wie gesagt, und zwar im monatlichen Wechsel.

Februar Teil 1

Von den Recherchen im Winter ...

„Aus dem Weg, Kühe“, schrie Aureliano Segundo. „Aus dem Weg, das Leben ist kurz!“
Zweitaktgeknatter.
Ich lege Márquez’ „Hundert Jahre Einsamkeit“ zur Seite. Ich ahne, mit meiner Ruhe ist es vorbei.
Die Ahnung wird bestätigt, als Luis, der Telegrammbote, elegant die watschelnden Enten in der Kurve schneidend, seinen Motorroller mit der Aufschrift Telégrafos vor der Finca aufbockt.

Mein Freund,
ich soll also einen winterlichen Lagebericht über Formentera schreiben.
Meine Verärgerung über die Störung mit dem Gedanken an das dringend benötigte Honorar neutralisierend, beginne ich mit den Recherchen.

… einem nostalgischen Seufzer ...

Ich will mit denjenigen sprechen, die den ganzen Sommer über schwärmen, was der Winter doch für eine tolle Zeit ist, um unbelästigt vom verachteten Tourismus so richtig kreativ loszulegen.
Ich finde sie nicht.
Sollten die Arbeitswütigen tatsächlich Tag und Nacht beim Schein der Petroleumlampe in schummrigen Zimmern unvergängliche Werke schaffen? In der Fonda Pepe und der Bar Cizaña, den traditionellen Wintertreffs, jedenfalls gähnt die Leere. Schon seit Wochen und Wochen. Wenn aus Versehen mal jemand an einer Gitarrensaite zupft, seufzen Hoffnungsvolle nostalgisch und wähnen die Rückkehr der guten, gar nicht alten Zeit.

… und Goldfingers „Königin der Nacht“

Noch im letzten Winter wurden Theaterstücke aufgeführt, Ausstellungen veranstaltet und ein Gedichtband herausgebracht.
Erinnerst Du Dich, mein Freund?
In der Bootswerkstatt hinter La Savina, die aussieht wie ein Kino aus den Fünfzigern, ja, richtig, der gelbe Bau gegenüber den Resten des Gefangenenlagers aus dem Bürgerkrieg; zu dieser Bootswerkstatt kamen alle, um mitzumachen oder um wenigstens dabei zu sein.

Mogens Egil trat als Gaukler auf; er, der sonst die Leute mit Worten zerfetzt, spuckte Feuer und zerriss Ketten. Heinz Löbig Goldfinger kam mit zwei Apfelsinen unter der Rüschenbluse und einem Kofferradio in der Hand auf die Bühne. Zugegeben, andere haben die „Königin der Nacht“ besser gesungen, doch Goldfingers Darbietung ist auf der Insel in Erinnerung geblieben.
Danach gab es die alles andere als kindergerechte Aufführung von Rotkäppchen und dem bösen Wolf ...

Fortsetzung folgt...
am 15. Februar ...
am 15. Dezember a
aamaa...a.a.... .


Aktualisiert am 1. Februar 2019 | kontakt@niklaus-schmid.de

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